21.9.10

Kündigung

Seit Ende letzter Woche einen Arbeitsvertrag (wenn auch erst mal befristet) hier liegen, den ich nur noch unterschreiben muß. Bei den Gehaltsverhandlungen wohl deutlich weniger raugeschlagen, als es hätte sein können, aber trotzdem noch verdoppelt. Die Arbeitsbedingungen klingen super und ich freu mich auch schon drauf dort anzufangen. Irgendwo versteckt ein paar Zweifel, weil mein Aufgabengebiet noch nicht so genau umrissen ist und weil ich nicht weiß wie ich mich in einem größeren Unternehmen so schlagen werde.
Gestern dann aber erst einmal noch das Gespräch mit meinem Chef und ihm seine gute Nach-Urlaubs-Laune gleich mal gründlich verhagelt. Er war völlig geschockt und wußte gar nicht was sagen, war auch den restlichen Tag für nichts mehr zu gebrauchen. Heute dann nochmal ein Gespräch. Er ist sauer und enttäuscht von mir, weil er dachte, dass er sich auf mich verlassen kann und fest mit mir weiter geplant hat, Gehalt wollte er eh bald erhöhen und bei uns wäre ja alles viel flexibler und schöner als in einem großen Unternehmen. Mich hat das erstaunlich kalt gelassen. Ich habe mich in der Firma schon lange nicht mehr (wenn überhaupt schon jemals) wohl gefühlt und habe genug Kraft und Nerven dort gelassen um jetzt auch guten Gewissens gehen zu können. Was man mir vorwerfen kann ist höchsten, dass ich nicht vorher mal mit ihm geredet habe und versucht habe etwas an der Situation zu ändern. Aber ich hätte nicht gewußt wo anfangen und weiß auch nicht, ob er das überhaupt ernst genommen hätte. Ich will ihn aber gar nicht so schlecht hinstellen, wie das hier vielleicht manchmal wirkt. ICH komme so einfach nicht klar, das sind keine objektiven Aussagen, die ich hier treffe.
Er macht sich sorgen, dass die Firma ohne mich nicht klar kommt, weiß nicht wie er den Kunden erklären soll, dass ich weg bin. Ich weiß, dass es nicht einfach für die beiden Anderen wird, glaube aber trotzdem, dass sie es schaffen können. Einiger Luxus wird dabei vermutlich entfallen (welcher Firmengründer fährt im ersten Jahr schon mal 2 Wochen am Stück in den Urlaub und hält ziemlich konsequent an seiner 40 Stunden Woche fest?), aber zu schaffen ist es.

Es war keine ganz einfache Entscheidung und vielleicht bereue ich sie auch in einem halben Jahr schon, aber für den Moment war sie richtig, denn ich fühle mich, als wäre ein riesige Last von meinen Schulter genommen. Ich kann wieder atmen!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Laß Dir nichts einreden und hör auf Deinen Bauch. Allein "ich kann wieder atmen" ist doch schon ein sehr klares Zeichen.

Und das will ich mal sehen, daß eine Firma zusammenbricht, weil ein Mitarbeiter weggeht.

Viel Erfolg bei der neuen Arbeit!!

Sid