9.4.09

Aufwachen, an C denken, scheiße fühlen...

Es ist wirklich, als hätte ich alle Gefühle, die ich nachdem Schluss war hätte haben müssen in mir rumgetragen und sie würden jetzt hervorbrechen, als wäre es gestern gewesen. Dadurch, dass sie inzwischen einen neuen an der Angel hat, wird das ganze nur noch mehr verstärkt und ironischer Weise bringt sie mich jetzt genau in die Situation in die ich sie letztes Jahr gebracht hab. Ich weiß nicht, ob in ihr, ganz tief versteckt, nicht deshalb sogar ein Fünkchen Genugtuung steckt deswegen - Nicht so, dass es ihr bewußte wäre, aber vielleicht dennoch da. Ich könnte es verstehn.
Das schlimmste für ich ist, dass ich glaube, dass bei ihr durchaus noch Gefühle für mich vorhanden wären, die aber durch den Schmerz soweit und so tief in die verstecksten Winkel ihres Herzens gewandert sind, dass sie sie nichtmehr sehen will und kann. Deshalb wollte ich sie noch ein letztes mal sehn: Ich wollte in ihre Augen sehen und sehen, wie sie mich ansieht, ob noch etwas in ihrem Blick steckt. Wäre er leer würde es mir leichter fallen einen Schlußstrich zu ziehen (würde es vermutlich eh, wenn ich sie nocheinmal sehen und mit ihr reden könnte), wäre er es nicht hätte ich wenigstens noch einen Funken Hoffnung. Ich weiß, dass sie sich auf keinen Fall bewußt in die neue Beziehung fallen läßt um irgendwas zu verdrängen und sie hat mir gesagt, dass sie auch ohne ihn glücklich wäre, aber ich kenne diese Situation. Ich weiß wie es ist, wenn man verlassen wird, voller Angst und Gefühle steckt, die man nicht haben will, und dann einem Menschen begegnet, der einen Hoffnung gibt und zum lachen bringt.
Man kommt gar nicht mehr in Versuchung über alles vergangene nachzudenken, man kann sich einfach auf den neuen konzentrieren. Anstatt darüber nachzudenkene, wie der Ex einem fehlt, denkt man lieber daran, wann man den neuen wieder sieht und statt dem Streit, den man am Schluss vielleicht hatte findet man jemandem mit dem es harmonisch ist und der sich (am Anfang) besonders bemüht toll zu sein. Das ist die Phase in der sie sich gerade befindet und ich bete inständig, dass es ihr danach nicht wie mir geht und sie in die Phase kommt, wo ihr auffällt, was ihr alles fehlt, was sich beim letzten mal viel besser angefühlt hat.

Was mich wirklich verletzt ist, dass ihr neuer bereits eine Nacht bei ihr verbracht hat (ohne das was lief), was vielleicht nicht so schlimm wäre, aber bei mir hat es monate gedauert, bis ich einmal zu ihr nach hause durfte und auch nur deshalb, weil mich ihre Eltern kennenlernen wollte und sie sonst nicht mit mir in den Urlaub gedurft hätte. DAS tut weh.

So viele Dinge über die ich nicht nachdenken darf, die ich mir nicht vorstellen darf, weil sie so unendlich schmerzen, aber auch gleichzeitig Dinge, die ich nicht aus dem Kopf bekomme. Ich kann mich nicht soviel ablenken und beschäftigen, dass ich nicht immer wieder Zeit finde darüber nachzudenken. Bin ich mit anderen Leuten unterwegs, dann ist die Welt noch fast in Ordnung, aber ab und zu kommt ein Moment, wo ich zum nachdenken komme und mir rollt, so wie gestern, mitten in einer Bar plötzlich eine Träne die Wangen herunter.

Vielleicht komm ich irgendwann besser mit allem klar, aber bereuen wie es gelaufen ist werde ich noch eine sehr sehr lange Zeit. Ich konnte mir vorstellen diese Frau (später einmal) zu heiraten (zumindest in meiner Vorstellung sieht sie traumhaft aus in so einem kitschigen schönen, weißen Brautkleid) und ich weiß, dass sie eine guten Mutter sein wird. Klingt fürchterlich naiv, aber ich hätte eben keinerlei Probleme damit gehabt sie in dieser Rolle an meiner Seite zu sehn.

Alle Chancen verspielt.

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